Ideas Lab
Bei alltäglichen Fahrten Einkäufe oder Gepäck in Bussen des ÖPNV verstauen
CATHLEEN SCHöNE
Ich bin eine überzeugte Nutzerin des ÖPNVs, dennoch gibt es immer mal wieder Situationen, in denen mich die Ausstattung/Konstruktion der Fahrzeuge verzweifeln lässt und in mir den Wunsch nach einem Auto weckt. Dies trifft vor allem auf Situationen zu, in denen ich mit größeren Einkaufstüten oder Gepäck unterwegs bin. Mir ist bewusst, dass sich das Aussehen und die Ausstattungen von Fahrzeugen des ÖPNV von Land zu Land stark unterscheiden können. Daher füge ich ein Bild bei, welches einen Bus-Typ zeigt, der üblicherweise in meiner Region eingesetzt wird. Eine gute Übersicht über weitere Bus-Typen samt Fotos findet man unter diesem Link http://www.bimmelbus-leipzig.de/.
Wie man sieht, befinden sich die größten Freiräume im Bereich der Türen und in der Mitte des Busses. Dazwischen befinden sich die Sitzreihen verbunden durch einen schmalen Gang. Wenn ich mit mehreren Einkaufstüten oder gar Gepäck unterwegs bin, warte ich immer schon leicht unruhig an der Haltestelle und hoffe auf einen halbwegs leeren Bus, damit ich mich mit meinen Tüten/ Gepäck in die Freiräume stellen kann. Warum? Weil alles andere schnell in Arbeit ausartet und gerne mal Mitfahrgäste zum Murren bringt.
Problematik:
- Der Gang ist zu eng. Wenn man sich mit den Einkaufstüten dadurch quetscht, schlägt man entweder sich selbst oder einem anderen Fahrgast die Einkaufstüten vors Bein oder die Schulter.
- Die Abstände zwischen den Sitzreihen sind zu eng. Eine Einkaufstüte passt gerade so noch vor die Füße – ein Koffer definitiv nicht mehr. Die zweite Einkaufstüte müsste man auf den Schoß nehmen. Das ist nicht für jeden körperlich machbar. Und wenn es regnet oder Schnee liegt, möchte man auch nur ungern die nassen und dreckigen Tüten auf seiner Kleidung abstellen.
- Sollte man es dennoch riskiert haben, einen Sitzplatz einzunehmen, mit einer Einkaufstüte vor den Füßen und einer auf dem Schoß, wird es schwierig, sobald sich ein anderer Fahrgast neben einen setzt. Entweder der Sitznachbar möchte aussteigen und man muss ihn vorbeilassen und dafür aufstehen oder man ist derjenige, der aufstehen und vorbeigelassen werden muss. Beides erfordert eine Vorwarnung sowie Platz und Zeit zur Ausführung und kostet beide Fahrgäste (sowie andere, die vielleicht im Gang gedrängt stehen und zusammenrücken müssen) Nerven.
- Und selbst wenn man das Glück hat, in den Freiräumen zu stehen, muss man die Einkaufstüten zwischen die Beine stellen, damit sie nicht umkippen oder sie ggf. in den Händen belassen, was bei einer längeren Fahrt ganz schön Kraft kosten kann. Beides gestaltet sich besonders schwierig, wenn man im Mittelraum des Busses steht, da dort der Boden einem Rondell ähnelt und sich unter den Füßen dreht, damit sich der Bus in eine Kurve legen kann. Tüten abzustellen wird da zum Problem, aber in der Hand behalten auch, da man sich ja auch noch irgendwo festhalten muss.
Ansätze für eine Design-Lösung:
- Ideen zu den existierenden Fahrzeugen - wie könnte man die Freiräume nutzen und ausstatten, so dass die beschriebenen Probleme gelöst werden können
- Ideen für neue Fahrzeugen - wie könnte man zukünftige Busse konzipieren, so dass die beschriebenen Probleme gelöst werden können
Erste Überlegungen:
- In den Freiräumen Verstauungsmöglichkeiten bieten – z.B. Gummibänder entlang des unteren Bereichs der Buswand, in die man die Einkaufstüten klemmen kann. So kann man die Einkaufstüten sicher abstellen und sich einen Sitz suchen ohne die Einkaufstüten quer durch den Bus quetschen zu müssen.
- In den Freiräumen Vorrichtungen anbringen, mit denen man Koffer oder Einkaufswagen sicher fixieren kann (ähnlich wie bei Halterungen für Fahrräder).
- Eventuell Stauräume unter den Sitzen schaffen, so dass Einkaufstüten nicht nach hinten, vorn oder zur Seite umkippen können.
- Spezielle Bereich für das organisierte Abstellen von Einkaufstüten, Koffern etc. in Bussen konzipieren (gut einsehbar für alle Fahrgäste, leicht zugänglich)